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Die Philosophie der psychischen Gesundheit

Wie psychische Gesundheit verstanden und erreicht werden kann

Psychische Krankheiten nehmen zu. ihre Heilung ist sehr komplex und gelingt nicht allzu oft. Einer der Gründe dafür ist, dass nicht begriffen wird, worin psychische Gesundheit überhaupt besteht. Diese können wir nur verstehen, wenn wir ihre philosophische Dimen- sion mit in Betracht ziehen. Erst dann wird deutlich, dass das menschliche Leben und die menschliche Psyche viel tiefer wurzeln, als wir uns dies vorzu- stellen vermögen. Wird dagegen diese Dimension begriffen, ist die Heilung der psychischen Krankheit nicht mehr aufzuhalten. Hier ein Leseprobe:

Psychische Gesundheit zu bestimmen ist schwierig. Der Grund dafür ist der, dass wir gewohnt sind, generell Gesundheit negativ zu bestimmen, also aus dem her, was sie nicht ist. Gesundheit wird dann als die Abwesenheit von Krankheit bestimmt. Gesund ist der, welcher nicht krank ist. Das ist an sich richtig, aber es ist auch nichtssagend. Denn wir können daraus nicht entnehmen, was Gesundheit als Gesundheit selbst ist. Denn, dass jemand der krank ist, nicht gesund sein kann, ist klar. Was aber heißt es, gesund zu sein?

Dazu kommt noch, dass hier irrtümlicherweise von einem realen Gegensatz von Gesundheit und Krankheit ausgegangen wird. Dies ist aber nicht der Fall. Denn die Gesundheit kann an sich bestehen, die Krankheit nicht. Die Gesundheit besteht alleine, die Krank- heit nur als die Störung der Gesundheit. Nur wenn es Gesundheit prinzipiell gibt, kann es auch Krankheit geben. Aber es kann keine Krankheit alleine geben. Die Krankheit an sich hat keine Substanz, sondern sie ist auf die Gesundheit als Substanz angewiesen, welche sie dann stören kann. Nur die Gesundheit kann in diesem Gegensatz als Substanz ange- sehen werden. Umso wichtiger ist es zu verstehen, worin sie besteht. Dies ist auch der Grund, warum sich Gesund- heit negativ als Abwesenheit von Krank- heit, Krankheit aber umgekehrt nicht als Abwesenheit von Gesundheit bestimmen lässt. Krankheit ist immer auf eine substantielle Gesundheit bezogen, die vorhanden sein muss, um dann gestört werden zu können.

Wenn die Gesundheit als Substanz aufge- fasst werden muss, dann ist sie auch das Ursprüngliche und Natürliche. Denn die Störung kommt zwar auch in der Natur vor und kann insofern als natürlich angesehen werden, aber sie ist nicht das Ursprüngliche der Natur. Natur als solche kann als ein komplexes System aufgefasst werden, das in sich selbst stabil und geordnet ist. Ebenso steht es mit der Gesundheit. Denn auch diese stellt eine natürlich Ordnung innerhalb des Organismus bzw. innerhalb des Seelenlebens dar. Gäbe es diese Ordnung nicht, gäbe es auch kein Leben und überhaupt keine Natur. Die seelische Gesundheit ist insofern das Ursprünglich-Natürliche eines seelisch-geistigen Lebewesens.

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