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Hegels Philosophie ist nicht nur unverständlich, sondern unverstehbar. Denn der Verstand ist nur ein Moment des Denkens, das in der Selbstentfaltungdes Begriffes vernichtet, d. i. auf die Vernunft bezogen werden muss. Die Rolle der Negation des Verstandes übernimmt beim Jenaer Hegel nicht die Dialektik (die erst in der Phänomenologie hinreichend entwickelt ist) sondern der Skeptizismus. Hegel greift hierbei im Skeptizismusaufsatz auf den antiken Skeptizismus zurück, der sich von neueren Formen eines solchen dadurch abhebt, dass er das ganze Gebiet des Verstandes vernichtet. Dies kann aber nur so geschehen, dass nicht nur die Inhalte des Verstandes negiert werden, sondern so, dass zugleich die Form des Verstandes überwunden werden muss. Die Einsicht und die Struktur des Verstandesdenkens drückt sich in den jüngeren Tropfender Skeptiker ebenso aus, wie in Hegels Rede von Endlichkeit, Begrenztes, Gegensatz, Entzweiung, Widerspruch, usw.
Der Verstand produziert deshalb überall Antinomien, weil seine Grundstruktur selbst aporetisch ist. Die Einsicht in die Ausweglosigkeit der Struktur des Verstandes ist "die erste Stufe der Philosophie", welche in der Studie nicht nur äußerlich beschrieben, sondern auch betreten werden soll.
Gerhard Hofweber, Skeptizismus als "die erste Stuffe zur Philosophie" beim Jenaer Hegel
Gebundenes Buch, 311 Seiten, Universitätsverlag Winter Heidelberg